Die geplante Gedenkstätte zu den Reichserntedankfesten am Bückeberg hat in der Region eine kontroverse Diskussion ausgelöst. Die Jusos Hameln-Pyrmont sprechen sich nun für die Errichtung einer Gedenkstätte aus.

„Die Reichserntedankfeste gehörten zu den wichtigsten Festakten des Nationalsozialismus und haben damit eine überregionale Bedeutung. Die geplanten Investitionen sind für politisch-historische Bildung gut angelegt und wir begrüßen besonders die Pläne, hier einen Bildungsort für junge Menschen zu schaffen“, so die Unterbezirksvorsitzende Sarah Schneider.

Die Jusos kritisieren die Bestrebungen mancher Gegner der Gedenkstätte, hier die negative Vergangenheit auszublenden und die Bedeutung der Reichserntedankfeste herunterzuspielen. Dies erinnere an den Umgang mit der Geschichte in der frühen Bundesrepublik und sei heute nicht mehr akzeptabel. Auch die Ko-Unterbezirksvorsitzende Wiebke Binder hält die Aufarbeitung im Rahmen einer Gedenkstätte für nötig: „Manche Debattenbeiträge zeigen eine offenbar weit verbreitete Unkenntnis über die Reichserntedankfeste und ihre Bedeutung. Das zeigt wie wichtig eine Gedenkstätte hier ist.“

Der Bückeberg als Ort der Propaganda im Nationalsozialismus habe auch eine aktuelle Bedeutung, da politische Propaganda in den vergangenen Jahren wieder zugenommen habe. Eine Aufklärung über die Propaganda in der Vergangenheit könne auch helfen, heutige Propagandamechanismen zu durchschauen. „Die Erinnerung an den Nationalsozialismus darf nicht nur in Konzentrationslagern erfolgen, sondern muss auch den Weg dahin nachzeichnen. Die Massenmobilisierung wie bei den Reichserntedankfesten war ein wichtiges Instrument, um Zustimmung zum System des Nationalsozialismus zu erzeugen“, so der stellvertretende Vorsitzende Jan Hühnerberg abschließend. Eine Gedenkstätte zu diesem Thema sei daher nötig und am Bückeberg am richtigen Ort.