Die heimischen Jungsozialisten sprechen sich klar für ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht für die Familie Kraja aus Salzhemmendorf aus. Hintergrund ist die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Hannover, das den Asylantrag der siebenköpfigen Flüchtlingsfamilie abgelehnt hat. Folge war, dass sich die Schülerschaft der KGS in Salzhemmendorf mit der Familie solidarisiert hat und daraus die Initiative „Save Kraja“ entstand.

„Ich finde es bedenklich, dass einer Familie die Ausweisung nach Slowenien droht, obwohl sie hier in Deutschland seit nun 7 Monaten lebt und eine neue Heimat gefunden hat“, so Simon Henke, stellvertretender Vorsitzender der Jusos in Hameln-Pyrmont. „Die Familie ist gerade dabei die deutsche Sprache zu lernen und sich zu integrieren und soll nun in ein Land, das nicht für den besten Flüchtlingsschutz bekannt ist.“, so der Siebzehnjährige weiter.

Auch Sascha Schröder, Vorsitzender der Jusos in Hameln-Pyrmont, versteht nicht, warum man das Dublin-Verfahren bei einer Familie anwendet, die in Folge des syrischen Bürgerkrieges geflüchtet ist: „Es ist nicht so, dass es sich bei der Familie Kraja um Wirtschaftsflüchtlinge handelt. Ganz im Gegenteil, die Eltern waren in Syrien Ärzte und hier in Deutschland versuchen sie nun das Medizinstudium nachzuholen, damit sie sich als Ärzte niederlassen können. Sie flüchteten aus Syrien, da sie schlicht und ergreifend um das Wohl ihrer Kinder fürchten mussten.“

Außerdem nimmt er den Fall zum Anlass, generell Kritik am Verfahren zu äußern: "Die Dublin III-Verordnung, die besagt, dass ein Flüchtling in dem Mitgliedsstaat der Europäischen Union Asyl beantragen muss, welches er oder sie als erstes betritt, ist unsolidarisch gegenüber EU-Mitgliedsstaaten wie Italien, Griechenland oder Malta, die am Mittelmeer liegen. Außerdem kann es bei einem Staatenverbund wie der Europäischen Union mit 28 Mitgliedsstaaten nicht sein, dass Flüchtlinge in Asylheimen 28 verschiedene Bedingungen erleben. Was wir brauchen, ist ein einheitlicher guter Flüchtlingsschutz und einheitlich gute Weiterbildungsmöglichkeiten", so Schröder abschließend.

Die Jusos hoffen, dass Politikerinnen und Politiker aller Parteien zusammenarbeiten, um es möglich zu machen, dass der Familie doch noch ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht ermöglicht wird.